Südwest-SPD: "Koalition der Verantwortung" mit CDU

Veröffentlicht am 13.05.2009 in Presseecho

Angesichts der Turbulenzen in der CDU/FDP-Regierung hat sich die Südwest-SPD dem Ministerpräsidenten Günther Oettinger (CDU) als Bündnispartner angeboten. «Einer Koalition der Verantwortung würden wir uns sicher nicht entziehen», sagte Baden-Württembergs SPD-Generalsekretär Peter Friedrich im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa in Stuttgart.

Allerdings würde die SPD eine Ampel mit FDP und Grünen favorisieren, wenn die schwarz-gelbe Koalition platzte: «Wenn die CDU in der Wirtschaftspolitik so irrlichtert, sollten SPD, FDP und Grüne mal darüber reden, wie man das besser machen kann.»

Mit dem Hickhack um die Ablösung von Landesbank-Chef Siegfried Jaschinski habe Schwarz-Gelb dem Land geschadet. «Wenn man sich in einer zentralen Frage so zerlegt, tut das dem Land nicht gut», sagte der SPD-Generalsekretär. Der Streit habe gezeigt, dass Oettinger in der Wirtschaftspolitik nicht mehr «Herr des Verfahrens» sei. Zu einer möglichen großen Koalition sagte Friedrich: «Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die SPD in einer wirtschaftlich schwierigen Situation im Land gebraucht wird.» Er spielte damit auf die CDU/SPD-Koalition zwischen 1992 und 1996 mit dem damaligen Wirtschaftsminister Dieter Spöri (SPD) an.

Friedrich forderte den Regierungschef auf, «erstmal seine eigene Partei wieder in den Griff zu bekommen». Diese sei gespalten in eine «Oettinger-CDU und eine Mappus-CDU». Schließlich habe CDU- Fraktionschef Stefan Mappus hinter den Kulissen den Sturz Jaschinskis betrieben, während Oettinger den LBBW-Chef halten wollte. Zugleich müsse der Ministerpräsident angesichts der Belastungen durch die Finanzkrise dringend seine Position in der Wirtschaftspolitik klären. «Zum ersten Mal wäre wirtschaftspolitische Handlungsfähigkeit bei der Landesregierung gefragt, und sie versagt kläglich.»

Die Grundüberzeugung der Union, der Markt regele sich selbst und die Politik habe sich herauszuhalten, sei durch die Krise als «Irrglaube» entlarvt, sagte der SPD-Politiker. Wenn Oettinger sich etwa gegen eine staatliche Beteiligung an Opel stemme, vergesse er dabei die baden-württembergischen Zulieferer, die mit Opel verbunden sind. «Wirtschaftskompetenz sieht anders aus», sagte Friedrich.

Kritisch sieht der SPD-Politiker auch den Verzicht auf eine Gehaltsobergrenze für den designierten neuen LBBW-Chef Hans-Jörg Vetter. «Wenn man Staatsgeld zur Verfügung stellt, dann müssen auch die entsprechenden Regeln gelten.» Der Regierung hätte klar sein müssen, dass ein Personalwechsel immer eine teure Angelegenheit sei. «Das hätten sich CDU und FDP überlegen müssen, als sie diesen Mummenschanz aufgeführt haben.»

 

Homepage SPD-Landesverband

News-Ticker

06.05.2024 16:57 Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden
Im Februar 2024 ist der europäische Digital Services Act vollständig in Kraft getreten. Die Medienkommission des SPD-Parteivorstandes setzt sich für eine wirksame Umsetzung ein. Heike Raab und Carsten Brosda erklären nach ihrer Sitzung am 06. Mai 2024 dazu: „Mit dem europäischen Digital Services Act (DSA) sollen Sicherheit und Transparenz im digitale Raum verbessert werden.  Dazu… Medienkommission der SPD – Verstöße gegen den Digital Services Act zeitnah und effektiv ahnden weiterlesen

04.05.2024 21:14 Helge Lindh zum Tag der Pressefreiheit
Pressefreiheit unter Druck Die Pressefreiheit ist ein wichtiger Baustein unserer Demokratie. Der internationale Tag der Pressefreiheit macht auf die aktuellen Missstände und Bedrohung auf unabhängigem Journalismus weltweit aufmerksam. Auch hierzulande müssen wir Pressevertreter:innen wirksam schützen, sagt Helge Lindh. „Die freie Berichterstattung ist ein Eckpfeiler unserer Demokratie und ein unveräußerliches Grundrecht – nicht nur am Tag… Helge Lindh zum Tag der Pressefreiheit weiterlesen

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

24.04.2024 16:26 Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

Ein Service von info.websozis.de